Körperpsychologisch

DIE BIODYNAMISCHE PSYCHOLOGIE

Eine der innovativsten Strömungen in der Psychotherapie.

ebba boyesen und eine Schülerin

Körperpsychologisch

Biodynamische Psychologie

Eine der innovativsten Strömungen in der Psychotherapie.

Die Biodynamische Psychologie wurde in den 1950er Jahren auf der Grundlage der Entdeckungen der Psychologin und Psychotherapeutin Gerda Boyesen entwickelt.
Sie umfasst verbale, emotionale und körperliche Arbeit und versteht es, sklerotische Muster sanft zu lösen, um ein unabhängiges Wohlbefinden zu eröffnen.

Eine Methode, die die Entwicklung des sensiblen und kreativen Bewusstseins ermöglicht, das in jedem Menschen vorhanden ist.

Wie der Name schon sagt, konzentriert sich die "bio-dynamische" Therapie darauf, die Lebensströme wieder in Gang zu bringen und die natürlichen Zyklen ins Gleichgewicht zu bringen. Dabei stützt sie sich auf die Existenz einer reichen und lebendigen Primärpersönlichkeit, die in jedem Menschen vorhanden ist und die sie wiederzufinden und zu nähren versucht.

Zu diesem Zweck hat sie Werkzeuge und eine Haltung entwickelt, die sich mit dem tiefen Kern verbinden, so dass dieser zum wesentlichen Motor des Veränderungsprozesses hin zu mehr Leben und Erfüllung wird, ohne die neurotischen Widerstände der Person zu stimulieren.

Drei grundlegende Systeme

Die Biodynamische Psychologie unterscheidet unter anderem drei Grundsysteme, die mit den drei Urblättern des Embryos in Verbindung gebracht werden.

Dem Endoderm entsprechen die physiologischen Reaktionen, die autonomen Empfindungen und die tiefen Emotionen

Im Mesoderm die willkürlichen Bewegungen und der emotionale Ausdruck,

An das Ektoderm das Denken und Sprechen, das Träumen, das Imaginäre.

 Je mehr man die Zirkulation und das Gleichgewicht zwischen diesen verschiedenen Ebenen wiederherstellt, desto reicher wird die Psyche, desto mehr entwickelt sich die persönliche und relationale Selbstregulation, desto mehr nimmt das lebendige Gefühl zu. Dann kann sich über die gute oder schlechte Erfahrung hinaus ein unabhängiges Wohlbefinden einstellen. Harmonisch und ganzheitlich entsteht ein neues Selbstbewusstsein.

Unter Berücksichtigung dieser verschiedenen Systeme hat die Intervention eines biodynamischen Psychotherapeuten viele Facetten: körperlich, emotional, verbal und energetisch.

 

Drei große therapeutische Felder

Biodynamische Massagen festigen die Lebensgrundlage und öffnen für neue Bewusstseinsinhalte.

Die korpo-emotionale Dynamik (biodynamische Vegetotherapie) löst emotional Verdrängtes und repariert die grundlegenden Erfahrungen des Individuums.

Das Verbale und das Imaginäre mit Zuhören, Visualisieren oder Analysieren, die psychologische Integration, Reflexion und Konzeptualisierung ermöglichen.

Gerda BOYESEN, EIN DESTIN

Webdoc zum 100. Geburtstag der Begründerin der Biodynamischen Psychologie

Gerda BOYESEN, EIN DESTIN

Webdoc zum 100. Geburtstag der Begründerin der Biodynamischen Psychologie

Einige Schlüsselbegriffe

Psyche Soma, zwei Aspekte einer einzigen Realität
Die Prozesse von "Geist" und "Körper" werden als zusammen funktionierende Aspekte ein und derselben biologisch-dynamischen Entwicklung gesehen. Das Verständnis der Entsprechungen zwischen Körper und Geist ermöglicht es, anhand spezifischer Erfahrungen die somatische Existenz, das psychische Erleben und das Wesen des Menschen miteinander zu verbinden.

Eingebaute Neurose
Die klinische Beobachtung zeigt, dass Neurosen sowohl eine psychologische als auch eine physiologische Entwicklung haben. Jede Emotion, jeder Schock, jede Frustration hat Auswirkungen auf diese beiden Dimensionen, die der Organismus in guter Verfassung auf natürliche Weise zu regulieren weiß. Aber zu viel Stress, blockierte Emotionen oder ungelöste Konflikte können diese Selbstregulation beeinträchtigen. Die Spannungen werden dann chronisch.
Schicht für Schicht baut Stress neurotische Symptome auf, in manchen Fällen eher somatisch, in anderen eher charakterlich. Dies wirkt sich besonders in den ersten Lebensjahren aus, in denen die emotionale, geistige und körperliche Entwicklung des Kindes aufgebaut wird. Der erwachsene Mensch verkörpert seine Neurose dann buchstäblich tief in seinem Körper.

Selbstheilung und Selbstregulierung
Der gesunde Organismus unter Bedingungen ausreichenden Friedens und ausreichender Sicherheit hat die Kraft, auf selbst schwere emotionale Folgen zu reagieren, sie zu lösen und zu verarbeiten. Erst wenn die Person ihre natürliche und inhärente Fähigkeit zur Selbstregulierung und Selbstheilung verliert, entwickelt sich eine Neurose. Die biodynamische Therapie versucht, diese verlorene oder eingeschränkte Fähigkeit zur Selbstregulation wiederherzustellen und den "lebendigen Kern" der Person wiederzufinden, wodurch ihre Expansion angeregt und gefördert wird.

Primäre Persönlichkeit und Rüstung
Die "primäre Persönlichkeit" ist der natürliche Ausdruck dieses "lebendigen Kerns". Sehr oft ist sie unter einer "sekundären Persönlichkeit" begraben, die das heranwachsende Kind angesichts einer defizitären, gestressten oder sogar feindseligen Umgebung entwickeln musste. Diese sekundäre Persönlichkeit entspricht den von Wilhelm Reich entwickelten Konzepten des Charakters und des Muskelpanzers, mit denen ein Kind sein Wesen schützen musste, indem es sich nicht nur gegen Bedrohungen aus der Umwelt, sondern auch gegen seine eigenen inneren Reaktionen wehrte, die von seiner Umgebung als unwillkommen empfunden wurden. Wenn ein Kind zum Beispiel jedes Mal bestraft wird, wenn es weint, lernt es, das Weinen durch Atemhemmung und Muskelkontraktionen zu unterdrücken. Mit der Zeit werden diese Zurückhaltungen zu einem Teil seiner Körperstruktur (Muskelpanzer) und schließlich wird es sein Weinen nicht mehr spüren (Charakterpanzer). Gerda Boyesen hat diese Konzepte erweitert, indem sie die viszerale und die Gewebepanzerung theoretisierte. So kommt es im obigen Beispiel mit der Einschränkung des Weinens zu Flüssigkeitsansammlungen im Gesicht und im Laufe der Zeit zu einer Austrocknung des Gewebes.

Emotionszyklus
Ein zentrales Konzept der Biodynamischen Psychologie ist der Emotionszyklus, nicht nur in seinem psychomotorischen, sondern auch in seinem physiologischen Aspekt. Das Aufkommen und der Ausdruck einer Emotion lösen eine lange Reihe von physiologischen Veränderungen aus, bis hin zur mikroskopischen Ebene mit einer vasomotorischen Reorganisation (dem "emotionalen" Blutkreislauf). Wenn das emotionale Ereignis vorüber ist, sollten diese Körperprozesse - und in einem gesunden Organismus werden sie das auch tun - wieder zur Normalität zurückkehren. In einem abgeschlossenen Zyklus hat der Organismus die Nachwirkungen der emotionalen Belastung beseitigt. Wie die Volksweisheit so einfach sagt, ist das Ereignis "verdaut".

Psycho-Peristaltik und biodynamische Massagen
Gerda Boyesen hat aufgedeckt, dass der Darm nicht nur Nahrung, sondern auch Emotionen verdaut. Sie nannte diese besondere Rolle des Verdauungssystems "Psycho-Peristaltik". Dieser, der durch die Geräusche des Bauches nachweisbar ist, reinigt den Körper von den Folgen von Schocks. Dieser psycho-peristaltische Prozess der Verdauung von Emotionen braucht, um sich voll entfalten zu können, Bedingungen des Friedens und der Sicherheit, d. h. der Organismus darf sich nicht mehr in Alarmbereitschaft fühlen.

Aber zu häufiger Stress oder ungelöste Konflikte können diese Funktion gesättigt oder gehemmt haben. Ihre Wiederbelebung wirkt zutiefst beruhigend, stellt den Tonus wieder her und gibt Muskeln, Atmung und Charakter wieder geschmeidig.
Unter den von der biodynamischen Psychologie entwickelten Werkzeugen, um auf diese Dynamik einzuwirken, gibt es einen stark entwickelten Bereich, die biodynamischen Massagen.
Als echte Psychotherapie durch den Körper ermöglichen sie es, eine ganze reparierende und initiierende Entwicklung ablaufen zu lassen. Sie öffnen das Gedächtnis des Körpers, reinigen nach und nach alte Traumata und lassen die Energie der Lust und des Lebens (die Libido) frei fließen.

Gewebepanzerung und viszerale Panzerung
Wenn ein Mensch in einer Atmosphäre von Stress und Konflikten lebt, in der er sich nicht zutiefst sicher fühlen kann, wird seine Psycho-Peristaltik gehemmt. Seine Darmmuskeln werden ihre Fähigkeit verlieren, auf Druck zu reagieren. Diese Atonie des Verdauungstrakts ist die viszerale Panzerung. Ist diese Selbstregulierungsfunktion erst einmal beeinträchtigt, kann sich der Körper nicht mehr vollständig von den Belastungen des Alltags reinigen. Denn die unzureichende Funktion der Psycho-Peristaltik geht mit einer unzureichenden Zirkulation der Energieflüssigkeiten im Körper einher. Die Gewebe werden dann nicht mehr richtig regeneriert, die Bioenergie kann sich nicht mehr ungehindert ausbreiten und den Körper vitalisieren, die Zellfunktion ist vermindert, was zu allerlei physiologischen und psychologischen Störungen führt.

Biodynamische Therapie und Prozesse
In ihrer Praxis passt sich die biodynamische Therapie den individuellen Bedürfnissen des Klienten an und folgt nicht einem vorgegebenen Kurs, da jeder Prozess einzigartig ist. Sie verfügt über eine breite Palette an "körperpsychologischen" Werkzeugen: verwurzeltes Sprechen, biodynamische Massagen, biodynamische Vegetotherapie, geleitetes Tagträumen, positive Regression ...